Bau II der ehemaligen Stiftskirche St. Peter und Paul in Reichenau-Niederzell
Um 795/800 ließ Bischof Egino von Verona in Reichenau-Niederzell, vermutlich an der Stelle eines frühmittelalterlichen Herrenhofs oder Verwaltungssitzes (Bau I), eine Kirche errichten (Bau II), in der er nach seinem Tod 802 auch bestattet wurde.
Der Grundriss der Kirche wurde nach einem einfachen Konzept auf der Grundlage eines in vier gleich breite Abschnitte geteilten Quadrats geplant. Als Werkmaß diente wahrscheinlich der römische Fuß, der sich anscheinend im rätischen Raum erhalten konnte. Mit dem römischen Fußmaß ergeben sich an den meisten Abmessungen Maßzahlen mit christlichem Symbolgehalt. Bei den großen Maßzahlen (72, 77, 33 1/2) zeigt sich eine auffällige Parallele zum Aachener Dom.
Bau II der ehemaligen Stiftskirche St. Peter und Paul in Reichenau-Niederzell: Grundriss und Planungskonzept